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532 Route 31.TRIPOLIS. Von Baʿalbektische. Die Griechen haben keine Schule mehr. Die Muslimen
sollen noch schöne Bibliotheken besitzen. Sie haben 20 Moscheen.
Auch 1 Synagoge gibt es.

Tripolis ist als ungesund in Verruf; indess zeigen sich Fieber
erst gegen den Herbst und sind selten gefährlich. Die Umgegend
ist ausserordentlich fruchtbar. Viel Seide kommt auf den Markt.
Die Cocons werden meist nach Frankreich verkauft (im Jahre 1872
8250 Centner); 275 Centner werden in Tripolis zu Seidengeweben
versponnen. Von dem producirten Oel werden jährlich in 11 Seifen-
siedereien
circa 40,000 Centner Seife gewonnen, wovon in’s
Ausland geht. Die Schwammfischerei wird stark betrieben, 1871 im
Werthe von 400,000 fr.; der Schwämme geht nach Triest, das
übrige nach Frankreich. Die Tabakkultur nimmt zu. Auch Orangen
und Kartoffeln beginnt man zu exportiren.

Die Tripolitaner nennen ihre Stadt Klein-Damascus. Die Stras-
sen
von Tripolis sind ziemlich gut gepflastert und mit Trottoirs ver-
sehen
; in den Strassen sind viele Bogengänge, wie in Jerusalem.
Der Baustein ist ein poröses Conglomerat. Auf dem Bazar sind
noch Erzeugnisse der einheimischen Seidenweberei zu finden. Man
blickt in einzelne grosse Châne hinein, von denen Chân es-Sâgha
der schönste ist. Die Lage von Tripolis ist am besten von der Höhe
des Castells aus zu übersehen; ein Weg von etwa 5 Min. führt auf
die Terrasse vor demselben. Tripolis mit seinen blendend weissen
Häusern, aus welchen besonders das Institut der franz. Schwestern
hervorsticht, nimmt sich von hier gut aus; gegen S. sieht man die
Moschee Tailân. Jenseit der Stadt dehnt sich ein grosser herrlich
grüner Wald von Baumgärten aus, wovon die meisten den Mus-
limen
gehören; auf der Landzunge liegt die Hafenstadt, dabei die
alten Thürme, dann das Meer in grosser Ausdehnung, und im S.
Berge. Etwas weiter oben sieht man, wie die Festung auf einem
schmalen Bergrücken liegt, der im W. gegen die Stadt, im O. nach
der tiefen Schlucht des Nahr Kadîscha abfällt. Unten am Fuss liegt
die Derwischîye, ein Kloster tanzender Derwische. Weiter oberhalb
im Thale wird das Wasser nach der Stadt geleitet. Der Blick auf
das Gebirge ist sehr schön. Zum Besuch des Schlosses bedarf
es einer besonderen Erlaubniss des Mutaserrif. Es ist wenig Alter-
thümliches
darin vorhanden. In die dicken Mauern sind Säulen-
stücke
eingesetzt (S. 126). Das Innere ist im Verfall; auch die
Kanonen sind kaum mehr brauchbar. Gegen S. findet sich ein Stück
eines Gewölbes, das wie der Rest der Apsis einer Kreuzfahrerkirche
aussieht. Es ist wohl möglich, dass einzelne Theile des Schlosses
noch von dem ersten Bau unter Raymund herrühren. Einige Sol-
datenfamilien
bewohnen die Burg. Die Aussicht auf die Kadîscha-
schlucht
ist von dem innern Hofe aus besonders schön.

SW. von der Burg führt ein gepflasterter Weg r. hinunter; man
kann von hier aus die Moschee Tailân besuchen. Dieselbe ist vor